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Hotel Viktoria Luise
Das erste haus am platze
Die Geschichte
Viktoria Luise war die jüngste Tochter des deutschen Kaisers Wilhelm II. und seiner Frau Auguste Viktoria. Sie wurde am 13. September 1892 in Potsdam geboren und starb am 11. Dezember 1980 in Hannover. Sie war bekannt für ihre gesellschaftlichen Engagements und ihre Bemühungen, die Traditionen und das Erbe ihrer Familie zu bewahren.
Das Hotel Viktoria Luise hingegen wurde erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts erbaut und fiel vor allem durch die außergewöhnlich aufwändig gestaltete Holzfassade auf. Das Hotel, oft auch als „erstes Haus am Platz“ oder „Das Hotel zur immer grünen Linde“ bezeichnet, zog eine wohlhabende Klientel an, die die luxuriösen Unterkünfte und die idyllische Lage am nahem See zu schätzen wusste. Das Gebäude selbst bestach durch ein stilvolles Restaurant und viele großzügige Innenräume, die ein luxuriöses Ambiente boten.
Im Laufe der Jahrzehnte wechselte das Anwesen mehrfach den Besitzer. Im Jahr 2017 stieß der Marschachter Kaufmann Fred Kiesewetter auf das Hotel. Gemeinsam mit seiner Frau Nina Meryam reiste er durch den Harz und verliebte sich in die Region. Zu dieser Zeit herrschte im Harz eine Atmosphäre des „Ausverkaufs“. Doch Fred war fest davon überzeugt, dass der Harz genau die Region inmitten Deutschlands ist, in die es sich lohnt, zu investieren. Er hatte bereits mehrere Immobilien erworben und mit deren Renovierung begonnen, als auch das Hotel Viktoria Luise in seinen Fokus rückte. Sein Plan war es, das Hotel, ebenso wie die anderen Objekte, in ein komfortables Haus umzuwandeln, das großzügig Platz für größere Gruppen bietet. Ziel war es, einen Ort zu schaffen, an dem sich Familien oder Freundesgruppen aus ganz Deutschland in der Mitte der Republik treffen und gemeinsam angenehme Tage verbringen können – und das zu erschwinglichen Preisen.
Doch das Leben nahm eine unerwartete Wendung. Im Jahr 2020 erhielt Fred bei einer Routineuntersuchung eine erschütternde Diagnose, die ihm nur noch eine kurze Zeit zu leben ließ. Trotz der aufopferungsvollen Pflege durch Nina Meryam verstarb er am 18. März 2022, und hinterließ seine Söhne Max, damals 13, und Fredric, damals 16. Bis zu diesem Zeitpunkt war Nina, die damals 39 Jahre alt war, nicht tief in die geschäftlichen Angelegenheiten ihres Mannes eingeweiht.
Doch eines stand für sie fest: Sie wollte Freds Erbe antreten und in seine Fußstapfen treten, um sein Vermächtnis für die Söhne zu bewahren und auf ein solides Fundament zu stellen. Ein Verkauf der Immobilien kam für sie trotz zahlreicher gutgemeinter Ratschläge nicht in Frage, selbst als das Finanzamt mit großer Entschlossenheit die Erbschaftssteuer einforderte.
Immer wieder traten in der Vergangenheit sogenannte Investoren an die Familie heran und bekunden ihr Interesse am Kauf. Dabei wird jedoch deutlich, dass ihr Fokus eher auf dem Grundstück als auf dem bestehenden Gebäude liegt. Selbst die Stadt hat angeboten, bei der Vermittlung potenzieller Käufer behilflich zu sein, doch dies würde höchstwahrscheinlich bedeuten, dass das Gebäude abgerissen und durch einen Neubau ersetzt würde, der eine effektivere Nutzung des Grundstücks ermöglichen soll.
Inzwischen liegen detaillierte Kalkulationen vor, die zeigen, dass eine originalgetreue Sanierung des Außenbereichs und der Fassade durchaus machbar ist. Diese Pläne bringen die Vorstellung einer vollständigen Restaurierung in greifbare Nähe. Auch die Renovierung des Innenbereichs wäre umsetzbar. Dadurch könnten 14 bis 16 Zimmer, ein großzügiger Gemeinschaftsbereich und eine große Küche entstehen.
Nun kämpft die Familie mit Freunden dafür den Traum von Fred doch noch wahr werden zu lassen. Die Architektenkalkulation für das Gebäude sieht eine „Wohnfläche“ (Zimmer, Gemeinschaftsbereiche, Sanitär und Restaurant) von etwa 960 qm vor, ergänzt durch zusätzliche Nutzflächen (Kellerräume etc.) von rund 150 qm. Inklusive Möblierung belaufen sich die geschätzten Kosten auf ca. 1,2 Millionen Euro. Nach Gesprächen mit Vertreterinnen der regionalen Wirtschaftsförderung könnte das Projekt bei der Schaffung eines Arbeitsplatzes mit 20% gefördert werden. Trotz dieser Förderung bleibt es aufgrund der hohen Zinslast eine Herausforderung, das Projekt finanziell tragfähig umzusetzen. Daher hofft die Familie nun seit dem 21.07.24 auf die Unterstützung der Urbex Community und geht den Weg über die Spendenplattform Betterplace, um zusätzliche Mittel zu sammeln und dem Hotel ein neues Leben zu schenken. Bis dahin wartet die grüne Frühstückslounge und die Zimmer mit aufgeplusterten Federbetten darauf endlich wieder Gäste empfangen zu können.
Zur Spendenseite gelangst du hier: https://www.betterplace.me/hotel-viktoria-luise-in-hahnenklee-lost-place
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