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Mitropa Reichsbahnausbesserungswerk
15000 quadratmeter GESCHICHTE der Deutschen Reichsbahn

Die Geschichte
Schlossermeister Fritz Bothmann gründete bereits 1883 seine ersten eigenen Karussells produzierende Firma, doch durch Expansionen und seinem Entschluss sich seiner eigenen Firma zu entziehen, sollte diese nicht die Letzte gewesen sein. Er eröffenete an der früheren Kohlenstraße, heute Südstraße, eine neue Fabrik. Ebenso wie seine Erste wandte sich allerdings auch diese später dem Waggonbau zu und bot 350 Mitarbeitern einen Arbeitsplatz. Nach dem Ersten Weltkrieg gab Bothmann allerdings seine Firma wieder auf und verkaufte das Gelände am 23.03.1922 an die 1916 gegründete „Mitteleuropäische Schlafwagen- und Speisewagen Aktiengesellschaft“, kurz: „Mitropa“.
Ausgestattet war das Gelände mit ca. 700 m Gleisanlage, einer Schiebebühne und einem Bahnhofsanschluss. Fast 700 Menschen, darunter auch viel Fachpersonal fanden hier eine Arbeitsstelle, um in der Werkstatt zur Reparatur der Waggons zu arbeiten. Gotha machte seinem Dasein als Eisenbahnknotenpunkt alle Ehre. Der Zeitwert der Fabrikanlage mit seinen 310 Schlaf-, 271 Speise- und 7 Salonwägen belief sich damals bereits auf rund 900.000 Reichsmark. Nachdem die Firma mehr und mehr Gewinn eingebracht hatte, blieben auch hier Pläne für ständige Expansionen nicht aus, bis man an die Grenzen der eigenen Kapazität stieß und in Falkensee bei Berlin ein zweites „Mitropa“ Werk eröffnete.
Doch der Zweite Weltkrieg erhielt Einzug und so reparierten 1944 nur noch 83 Mitarbeiter Lazarett und Frontwaggons. Zudem beteiligte man sich am „Nurflüglerprojekt Go 225“. Nachdem der Krieg verloren und die Bombardierungen fast unbeschadet überstanden waren, ging man wieder dazu über, Schlaf- und Speisewaggons zu reparieren und sich zudem an Reparationsleistungen zu beteiligen. Bevor der Betrieb 1948 mit 325 Mitarbeitern wieder der „Mitropa“ übergeben wurde, baute man unter den Sowjets 2 fahrbare meteorologische Stationen für die Sowjetunion. 1945 gelangte sogar der Salonwagen des letzten deutschen Kaisers, eine Trophäe der Sowjets, auf das Fabrikgelände in Gotha, doch die finanziellen Mittel waren zu knapp, um ihn unter Museumsschutz zu stellen.
Schlussendlich wurde das Werk im Jahre 1964 der Deutschen Reichsbahn angegliedert und in „Reichsbahnausbesserungswerk Gotha“, kurz „RAW“ umbenannt. Nur 34 Jahre später schloss das Gelände und vom einst wichtigsten Produktions- und Reparaturstandort Thüringens blieb nicht mehr viel übrig. An eine Neunutzung ist kaum zu glauben, wenn man bedenkt, dass die Deutsche Bahn AG bereits seit der Schließung versucht, das Gelände zu verkaufen.
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