#IAMLOST

Das Heim der Küsterin

Die tragische Geschichte einer MUtter

Die Geschichte

Das „Haus der Küsterin“ war ursprünglich eine alte Polizeischule im Harz und wurde 1920 erbaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente das Gebäude als Hotel und wurde in den 1980er Jahren erweitert. Es hat eine Wohnfläche von etwa 2000 Quadratmetern und stand später zum Verkauf. 2006 zog dann die Familie C. in das riesige Anwesen mit Bettentrakt und Schulungsräumen ein. Und so nahm die Tragödie ihren Lauf.

Elke und Siegfried C. hatten insgesamt zehn Kinder und offenbar jede Menge Probleme. Elke C. wuchs im Ruhrgebiet auf, war dort ehrenamtliche Katechetin und bereitete Kinder auf die Erstkommunion vor. Nach der Geburt ihres fünften Kindes ließ sich Elke C. sterilisieren, machte diesen Eingriff jedoch auf Druck ihres Mannes wieder rückgängig. Ihr Mann kümmerte sich kaum um die Kinder. Zudem wurde eines der Kinder bereits vor deren Volljährigkeit Mutter, was zu Gerichtsterminen zur Vormundschaft führte. .

Ein weiteres Problem waren die Folgekosten des gekauften Hauses, die das Ehepaar erheblich überschätzt hatte. Es folgten Geldprobleme, Mahnungen und letztendlich mussten Strom und Wasser abgestellt werden. Auch städtische Abgaben wie Grundsteuern und Straßenreinigungsgebühren konnte die Familie nicht mehr bezahlen, weshalb sie später in zwei Sozialwohnungen der Stadt umquartiert wurde.

IIm Winter 2009 brach die Ehe endgültig auseinander. Es gab Diskussionen um den Verkauf des Hauses in Bochum. Siegfried C. soll seiner Frau kein Geld abgegeben haben, obwohl ihr die Hälfte zugestanden hätte. Der endgültige Trennungsgrund soll gewesen sein, dass Elke C. beim Saubermachen in ihrem Mannes Zimmer Travestiepornos und Herrenreize fand. Der frühpensionierte Verwaltungsbeamte setzte sich in Begleitung eines Sohnes nach Griechenland ab. Elke musste daraufhin neben ihrer Tätigkeit als Küsterin diverse Putzjobs annehmen, um sich und ihre Familie zu ernähren, da Siegfried alle Konten für sie sperrte. Zwei erwachsene Töchter waren bereits ausgezogen, ein Kind lebte in einem Behindertenheim und der älteste Sohn bei seinem Vater, doch die übrigen Kinder waren auf die Mutter angewiesen. Während Elke arbeitete, mussten sich die älteren Kinder meist um die jüngeren kümmern.

2011 kam Siegfried plötzlich zurück und ein Jahr später reichte Elke schließlich die Scheidung ein. Wenig später versteckte er ein Gewehr in der katholischen Kirche, in der seine Ehefrau arbeitete, und erschoss sie am 16. November 2012 aus nächster Nähe. An diesem Tag erhielt Elke auch die Scheidungspapiere und nur zwei Tage vor dem Taufgottesdienst für ihre Tochter Seraphine. Siegfried zog dabei auch noch mehrere Kinder in die Tat hinein, die vor der Kirche warten sollten, und flüchtete mit ihnen über die Grenze nach Österreich, bevor er sich später in München stellte.

IIm Gerichtsprozess kam heraus, dass Siegfried zuvor bereits einen Giftanschlag geplant hatte und seine Tochter Tabea dafür missbrauchte. Zudem gab er kurzzeitig an, dass sein Sohn auf die Mutter geschossen hätte, und später, dass sich der Schuss versehentlich löste, als er seiner Frau das Gewehr zeigen wollte. Letztendlich war nach den Ermittlungen klar, dass Siegfried seine Frau hinrichtete und sie mit einem Schuss in den Hinterkopf tötete. Er wurde zu lebenslanger Haft verurteilt und starb 2016, als er Putzmittel schluckte, um sich das Leben zu nehmen.

Heute steht das Haus für rund 140.000€ zum Verkauf, die zwölfjährige Tochter wurde in die Obhut der Jugendschutzstelle gegeben, während die anderen minderjährigen Kinder vom Jugendamt betreut werden. Die älteren Kinder leben eigenständig.

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