Die Geschichte

Die Eisenhütte Mägdesprung wurde bereits 1754 wieder in Betrieb genommen und spielte eine bedeutende Rolle in der industriellen Entwicklung der Region Harz. Im Jahr 1781 wurde das Verwaltungsgebäude der Hütte errichtet, das auch heute noch als markantes Bauwerk bekannt ist. Die Eisenhütte produzierte im 19. Jahrhundert eine Vielzahl von Produkten, darunter qualitativ hochwertiges Stabeisen und verschiedene Fertigprodukte wie Gewehrläufe, Beile und Pflugscharten. In den 1820er Jahren wurde der Kunstguss in die Produktion aufgenommen, was zu einer weiteren Blütezeit des Werkes führte​.

Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte die Hütte erneut einen Wandel. 1959 wurde das Werk unter staatlicher Beteiligung weitergeführt und 1972 vollständig verstaatlicht, womit es zum VEB Gas- und Heizgerätewerk Mägdesprung wurde. In dieser Zeit war das Werk Alleinhersteller von Gas- und Heizgeräten wie Gaskochern und Gussteilen für Heizgeräte in der DDR. Die Produktion wurde kontinuierlich gesteigert, und das Werk spielte eine wichtige Rolle in der Versorgung der DDR mit Haushaltsgeräten.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde das Werk privatisiert und als Mägdesprunger Eisenhüttenwerk GmbH weitergeführt. Allerdings konnte sich der Betrieb nicht lange halten und musste 1991 endgültig schließen. Seitdem verfällt das Verwaltungsgebäude, während viele der Produktionsgebäude bereits abgerissen wurden. Einzig das Maschinenhaus des ursprünglichen Carlswerk ist als Industriemuseum erhalten geblieben und erinnert an die lange industrielle Geschichte des Standorts​.

Heute ist das ehemalige Verwaltungsgebäude der Eisenhütte ein stark verfallenes Relikt. Trotz des Denkmalschutzes und der historischen Bedeutung des Ortes sind viele Strukturen in einem schlechten Zustand. Der Verfall des Gebäudes und der umliegenden Anlagen bietet jedoch einen faszinierenden Einblick in die industrielle Vergangenheit und zieht Lost-Place-Enthusiasten sowie Geschichtsinteressierte an.