Die Geschichte
Das Erholungsheim der Deutschen Reichsbahn hat eine lange und bewegte Geschichte. Ursprünglich wurde das Gebäude 1811 als Kurhaus errichtet und war auch als „Schloss im Wald“bekannt. Der kleine Kurort im Harz, wurde bekannt für seine Heilquellen und Behandlungen, die besonders bei Gicht- und Nervenerkrankungen beliebt waren. Menschen aus ganz Deutschland kamen mit der Hoffnung, geheilt zu werden – darunter auch Persönlichkeiten wie Dichter Hans Christian Andersen. 1892 wurde das Gebäude dann erweitert und erhielt seine markanten vier Ecktürme, die bis heute das Straßenbild prägen. Aufgrund des großen Besucheransturms wurden außerdem weitere Unterkünfte, ein Kasino und sogar eine Kegelbahn gebaut.
Während der Weimarer Republik und später in den 1930er Jahren wurde das Gebäude von der Berliner Müllabfuhr gepachtet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs diente es zeitweise als Unterkunft für Flüchtlinge aus dem heutigen Polen. 1949 übernahm die Deutsche Reichsbahn das Gebäude und nutzte es als Betriebsferienheim für ihre Angestellten. In dieser Zeit wurde es zu einem wichtigen Erholungsort für die Mitarbeiter der Reichsbahn und deren Familien.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands ging das Gebäude in den Besitz der Deutschen Bundesbahn über, das Badehaus selbst wurde aber bereits zu diesem Zeitpunkt dem Verfall überlassen. Letzendlich wurde der Betrieb als Ferienheim 1997 komplett eingestellt. Einige Teile des ursprünglichen Komplexes, wie der ehemalige Saal und das Kurhaus, wurden bereits in den Jahren 1972 und 2004 abgerissen. Der Rest des Objekts steht seitdem leer und ist dem Verfall preisgegeben.
Ein französischer Investor erwarb das Anwesen 2004, zeigte jedoch wenig Interesse an der Instandhaltung oder Renovierung des Gebäudes, was seinen aktuellen Zustand weiter verschlechterte. Nach Informationen der Mitteldeutsche Zeitung, wurde das Objekt mittlerweile von der Harzgeroder Wohnungsgesellschaft gekauft. Was in seiner Zukunft liegt, ist daher noch nicht klar. Mittlerweile ist das Gebäude allerdings stark baufällig, und die Natur hat begonnen, es zurückzuerobern. Trotz des Verfalls bleibt die Architektur des Gebäudes beeindruckend und fällt nach wie vor auf.
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