#IamLost

Schmiedefeld – Schöne Aussicht

Schandfleck im thüringer wald

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Die Geschichte

Nicht weit von dem kleinen Örtchen im Thüringer Wald, in dem ich selbst aufgewachsen bin, liegt Schmiedefeld. Eigentlich eine völlig idyllische Gemeinde, die zum Erholen mitten am Rennteig einlädt.

Aber Schmiedefeld hat ein langjähriges Problem. Während Orte wie das nahe Oberhof Millionen an Fördergelder bekommen, gehen die kleineren meist leer aus. Und so ist inzwischen nicht nur der lokal beliebte Skilift in die Jahre gekommen, sondern auch das ehemalige FDGB-Heim „Zur schönen Aussicht“ rottet seit Jahren vor sich hin und wird auch hier inzwischen als Schandfleck angesehen. Keine optimale Ausgangslage, um neue Urlauber und Touristen in das kleine Örtchen zu locken.

Das Ferienheim selbst wurde 1984 als FDGB Ferienheim erbaut und bot mit seinen 480 Plätzen 10.000 Gästen im Jahr einen Ort der Erholung und Entspannung. Nach der Wende und nur weiteren 5 Jahren konnte der Betrieb nicht mehr aufrechterhalten werden und das Ferienheim schloss trotz der wunderbaren Aussicht und exklusiven Lage wieder. Ein Investor konnte nicht gefunden werden und die Treuhand hatte den Vorgaben nicht Folge geleistet. Erworben wurde das Gebäude übrigens von der gleichen Gesellschaft aus Mitteldeutschland, die auch das alte NVA Erholungsheim in Frauenwald (Siehe verlassene Orte in Thüringen Teil 1) kaufte und verfallen ließ. Das Unternehmen ging kurz danach insolvent und alles, was in irgendeiner Form noch brauchbar war, wurde aus der „Schönen Aussicht“ herausgerissen.

Kupfer, Metall, alles was irgendeinen Wert hatte und erreichbar war, wurde entwendet. 2016 hofften die Schmiedefelder erstmals auf den Abriss der Ruine durch Vattenfall, die eine 380-kV-Trasse quer durch den Thüringer Wald bauen wollten und die später auch eine wichtige Rolle für den Abriss die ehemalige NVA Hotel in Frauenwald spielte. Wer weiß also, wie lange das ehemalige FDGB-Heim mit zahlreichen Zimmern, Club, Bar und Kegelbahn noch weiter verfällt, bevor es ebenfalls dem Erdboden gleich gemacht wird. Der Zutritt zum Heim ist von den Bewohnern übrigens nicht gern gesehen. So diente die Ruine lange als Treffpunkt für Jugendliche, Vandalen sowie Drogendealer und wird verstärkt durch die Polizei kontrolliert.

Unter dem Restaurantbereich des ehemaligen Ferienhotels befindet sich inzwischen eine Autowerkstatt, dessen Betreiber nicht nur ein wachsames Auge auf das Objekt hat, sondern dieses auch mitverwaltet und einen Schlüssel besitzt. Vielen Dank an dieser Stelle für die Möglichkeit, die Ruine noch einmal betreten zu dürfen und das nette Gespräch vor Ort. Von einem unerlaubten Besuch der FDGB-Hotels solltet ihr also unbedingt absehen und respektieren, dass Teile des Komplexes genutzt werden.

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