Roadtrip nach Italien
„Reisen ist besonders schön, wenn man nicht weiß, wohin es geht. Aber am allerschönsten ist es, wenn man nicht mehr weiß, woher man kommt.“
Okay Okay – vor nichtmal einen Jahr war ich mit Susi ja in England und habe euch erzählt das Reisen in mir eher eine Abneigung hervor ruft. Nun ich glaube diese Mauer die ich bisher im Thema „Travel“ gesehen habe, ist nunmehr überwunden. Besser gesagt ich könnte jetzt auf der Stelle schon wieder raus in die Welt und neue Länder und Orte erkunden. Ja, ich würde sogar behaupten das Reisefieber hat mich nach diesem Jahr entgültig gepackt. Egal ob England, Amerika, Österreich, Italien ….. es war ein unglaubliches Jahr und da Susi ja sowieso die ganze Welt sehen will haben wir meinem neu gefundenen Mindset auch gleich einen Namen gegeben -> Herr Fuchs und Frau Igel , ist ein Instagram Account der sich ausschließlich um unsere Reisen und Travelbilder bezieht. Hier nehmen wir euch mit in fremde Welten und zeigen euch ein wenig unsere Reiselust in Form von Bildern.
Der große Auftakt für die Reisetiere kam dann am 09.09 als wir uns zum ersten gemeinsamen Roadtrip nach Italien aufmachten. Dafür mieteten wir uns einen VW Bully der uns von München bis nach Neapel und natürlich auch zurück bringen sollte. Das genaue Ziel : UNBEKANNT. Fest stand nur das wir die Amalfiküste sehen wollen und weit ab von Tourismus und Hotels entspannen wollen um den Stress der vorherigen Wochen zu entfliehen. 3471km lagen in den nächsten 9 Tagen vor uns und natürlich jede Menge zu sehen. Wer uns auf Facebook folgt, der konnte fast jeden Abend per Liveschaltung bereits ein wenig über unseren Trip erfahren, aber in diesem Blogeintrag bekommt ihr erstmals einen genaueren Einblick in die Reise.
Am 09.09 ging es also los und nach knapp 6h Hochzeit die ich vorher auf Schloss Beichlingen begleiten durfte warf ich das Equipment und mich selbst schnell ins Auto um direkt Susi in Jena abzuholen und quasi in schicken Hochzeitszwirn mit ihr nach München zu düsen … und das dürft ihr wörtlich nehmen, denn wir waren schon sehr spät dran und eine Autoübergabe nach 22Uhr ist so ziemlich der Kraus für jeden privaten Vermieter. Punkt genau um zehn konnten wir unser Reisegefährt dann aber doch recht schnell satteln und weiter fahren, denn bereits in der Nacht hatten wir vor nicht mehr auf deutschem Boden zu stehen. Geschafft haben wir es tatsächlich aber nur bis zur Europabrücke nahe Insbruck (Österreich) und blieben vorerst stehen.
Tag 1 sollte eigentlich schon ein Großteil der Kilometer nach Neapel enthalten, da ich aber unbedingt mal an den Gardasee wollte entschieden wir uns bereits hier den ersten Tag anzuhalten.
Erst ein Tag später sollte uns klar werden, dass diese Entscheidung wohl eine der besten unseres Lebens war, aber dazu später mehr. Am Gardasee selbst verbrachten wir unseren Nachmittag und mit dem Versuch ein verlassenes Hotel zu erreichen, was sich leider als äußerst schwer erwies und letzendlich scheiterte. Apropo Lostplace – wer auf Urbex steht sollte dringend über einen längeren Trip nach Italien nachdenken – hier müsst ihr nicht suchen sondern die verlassenen Orte finden euch. Wir sind an unzähligen Objekten vorbei gekommen und können nur sagen – Italien ist ein Mekka für Urbex-Fotografen.
Übernachtet haben wir übrigens einfach auf einem Parkplatz. Italien bietet gesetzlich die Möglichkeit überall im Auto zu schlafen und somit steht einem echten Roadtrip nix im Wege. Tag 2 sollte uns nun an die Küste Italiens bringen und da Pisa auf dem Weg lag, entschieden wir uns recht schnell dafür einen kleinen Zwischenstop einzulegen um den schiefen Turm zu sehen von dem sicher jeder schonmal gehört hat. Entgegen meiner Erwartungen ist Pisa eigentlich eine ganz entspannte und verschlafene Stadt – außer natürlich an der großen Sehenswürdigkeit. Hier tummeln sich tausende Menschen die scheinbar alle das gleiche Ziel haben – ein Selfie in dem der Turm getreten,gehalten,geküsst,getragen wird. Hier hat man nur Spaß wenn man große Menschenansammlungen mag und sich nicht an den zahllosen Touristen stört. Wir entschieden uns daher den Spot zu verlassen und in einer der kleinen engen Gassen, begleitet von Straßenmusik, etwas zu essen und unsere Reise fortzusetzen.
Zur Küste waren es nun nur noch wenige Kilometer und der nahende Sonnenuntergang versprach ein unheimlich schönes Wetter mitten am Strand. Dazwischen lag nur noch Livorno – unser eigentliches Ziel am Tag 1. Für eine Strecke von wenigen Kilometern brauchten wir allerdigns plötzlich ganze 2h, denn die Stadt schien im Verkehrschaos zu versinken. Haufenweiße Sperrungen und Staus machten uns das Leben schwer, aber eine andere Route gab es nicht und einkaufen mussten wir schließlich auch noch. Pünktlich zum Sonnenuntergang waren wir also nicht am Strand sondern endlich an der rießigen Einkaufshalle in der wir uns erstmal versorgten. Nach unserer kleinen Shoppingtour sollte es nun aber endlich wirklich an den Strand gehen wäre da nicht plötzlich dieses apokalyptische Szenario vor uns aufgetaucht. Es war einfach gruselig, der Verkehr blieb unverändert und plötzlich fuhren wir beim Versuch dem großen Stau auszuweichen in einen Stadtteil der aussah als wäre der dritte Weltkrieg vor unseren Augen gestartet. Zerstörte Häuser, Menschen die mit Spaten versuchten Schlamm zu schaufeln, ausgerissene Bäume … und ein Kamerateam. Susis erste Vermutung war plausibel – „hier wird scheinbar ein Film gedreht“ … spätestens als ich aus dem Fenster ein Auto aufgespießt in einem Baum gute 2m über uns sah war ich mir dann auch sicher. „Das wird sicher ein Actionstreifen“ … aber ein Set mitten in der Stadt ? Wir sollten falsch liegen – wenige Kilometer durch das zerstörte Gebiet landeten wir auf einer Schnellstraße auf der ebenfalls zerstörte Autowracks zu sehen waren und die unmittelbar gesperrt wurde. Das ganze sah so dermaßen nach The Walking Dead aus, dass wir nun Google fragten was hier los ist und dann lief es uns eiskalt den Rücken runter – Livorno wurde am Tag zuvor (ja genau der Tag an dem wir eigentlich hier übernachten wollten) von einem so derben Unwetter getroffen, dass die Stadt von einer Sturmflut getroffen wurde die 6 Menschen das Leben gekostet und große Zerstörung zurückgelassen hat (Mehr dazu : Klick mich !). Hätten wir nicht am Gardasee gehalten. wären vielleicht auch wir betroffen gewesen und mit diesem unguten Gefühl im Magen kämpften wir uns durch weitere Staus und hielten mitten in der Nacht irgendwo an der Küste – soweit von Livorno wie wir an diesem Abend noch konnten.
Tag 3 kam ziemlich entspannt daher – direkt nach Sonnenaufgang starteten wir wieder in Richtung Neapel und suchten uns vorerst einen Platz zum Duschen, denn unser Bus hatte in der Heckklappe ene verdammt coole Regenwalddusche verbaut. Einziges Problem war das wir von Campern bisher keine Ahnung hatten und die Abdeckung des Wassertanks kryptische Drehkombinationen erfordert die wir erst nach ca 1h Verzweiflung herausgefunden haben. Den kompletten Tag über fuhren wir ausschließlich am Meer entlang , genossen das Wetter und trauerten unserer Zweitbatterie im Bus hinterher die nicht mehr so richtig laden wollte.
Zur doch recht späten Stunde fanden wir einen Übernachtungsplatz wie wir ihn uns von Anfang an gewünscht hatten. Direkt am Meer in einer Sanddüne und aus dem Auto direkt am Strand – perfekt. Auffällig viele Echsen flitzten um uns herum als wir am morgen erstmal entspannt frühstücken konnten bevor es von hier zu unserem eigentlichen Ziel „Neapel“ gehen sollte. Doch nur ungefähr 5km weiter mussten wir einfach anhalten. Ein rießen großer Lostplace mitten am Meer sah so unglaublich aus das wir hier einfach ein Stop machen mussten. Unglaublich dasso ein Grundstück einfach dem Verfall überlassen wurde.
Nach unserem kleinen Urbex-Besuch ging es dann aber wirklich weiter und ab hier änderte sich leider auch das bisherige Urlaubsgefühl. Bisher konnten wir wirklich jede Minute genießen und erfreuten uns an den kleinen Städtchen, dem tollen Wetter und diesem Gefühl von Freiheit. Dies sollte sich ab Montragone ändern – es fühlte sich fast an als wären wir ausversehen in ein anderes Land gefahren – Verkehrsregeln gab es ab hier nicht mehr, es lag übertrieben viel Müll auf und neben den Straßen, leichtbekleidete Frauen alle 100m die gern für das nötige Kleingeld zu uns in den Bus gestiegen wären und komplett verwahrloste Gebäude. Je näher wir Neapel kamen destso schlimmer wurde es. Bilder von dort haben wir übrigens nicht gemacht – wir waren tatsächlich einfach etwas geschockt und peilten direkt das alte Mühltal „Valle dei Mulini“ an. Das Tal versprach nochmals einen Hauch Lostplace Charme, denn hier sollten zahlreiche alte Mühlen stehen. Was wir nicht wussten, dass idyllische Tal lag nicht wie erwartet irgendwo in der Natur sondern einfach mitten in einer Stadt. Mit dem großen Bus durch die engen Straßen zu fahren entwickelte sich inzwischen zu einem echten Problem. Ein Wunder das wir uns nur einmal festgefahren haben und glücklicherweiße der Besitzer eines anderen Autos so nett war für uns platz zu machen.
Das Tal hatten wir danach endlich gefunden – mit einem Auto hier lang zu fahren entwickelte sich aber eher zu einen Horrortrip für jeden Fahrzeugführer. Eine so enge Straße mit Serpentinen habe ich einfach noch nie gesehen und einmal durchfahren landet man mitten in einer Sackgasse. Genießen konnten wir das Mühltal daher eher nicht – wenn man es zu Fuß erkundet ist es aber ein unglaublich schöner Ort den man unbedingt mal gesehen haben sollte. Fotos gibt es allerdings nur zwei, welche Susi kurzerhand aus dem Auto geschossen hat.
Etwas genervt von der Situation machten wir uns auf zum nächsten großen Ziel der Amalfi-Küste.
Solltet ihr irgendwann mal vor haben mit eurem Auto die Küste zu erkunden sei euch gesagt – lasst es einfach sein. So schön die Amalfiküste auch ist, die Straßen sind viel zu eng für die zahlreichen Autos, die Städte teiwleise enorm überlaufen und Möglichkeiten zum Anhalten gibt es bis auf die offiziellen überfüllten Parkplätze einfach sogut wie keine. Wie gern hätte ich mit Susi hier mehr Zeit verbracht, denn sehenswert ist es allemal. Die permanente Angst das ich einen der lebensmüden Rollerfahrer unter die Räder bekomme oder mit dem Bus irgendwo hängen bleibe machte das ganze aber wie bereits im Mühltal sehr kompliziert und nachdem wir das Ende der Amalfiküste erreicht haben konnten wir nicht einmal stehen bleiben und es machte sich erleichterung breit endlich wieder auf einer breiten Straße fahren zu können. Schade – denn eigentlich wollten wir hier übernachten und unsere Planung war daher kurzerhand nicht mehr aktuell.
Wir hatten für uns eigentlich sogar beschlossen wieder aus NEapel zurück zu fahren und die restlichen Tage an dem Strand zu verbringen an dem wir morgens gestartet sind. Allerdings wollte ich uuuuunbedingt den Vesuv sehen und das Lifegoal „Einmal auf einem aktiven Vulkan rumzulaufen“ erfüllen. Somit war unser nächstes Ziel also geklärt.
Am Fuße des Vesuv gab es dann erstmal Abendessen bevor es in Richtung Gipfel gehen sollte. Der Plan war an der letzten Möglichkeit zu parken um morgens bei Öffnung des Nationalparks direkt die ersten zu sein. Doch der Vesuv zeigt nachts eine Seite die wirklich unheimlich ist. Auf halben Weg konnten wir in der Dunkelheit weitere Lostplaces finden. Unter anderem ein verlassenes Dorf , eine alte Pizzeria und eine komplette verlassene Hotelanlage. In Verbindung mit den Wäldern die hier im Sommer teilweiße brennen, dem schwefligen Geruch des Vulkan selbst und leichtem Nebel jagte uns der Berg einen enormen Schau über den Rücken und wir entschieden uns doch weiter unten in der Zivilisation zu parken. Durch etwas Glück durften wir den Parkplatz eines Restaurants nutzen und genossen von hier aus den nächtlichen Blick über Neapel. Gegen 8Uhr ging es dann erneut zum Gipfel und selbst jetzt bei tageslicht war es immernoch gruselig, aber wir schafften es wenigstens mit die ersten im Nationalpark zu sein und konnten uns den gewaltigen Krater anschauen der die erste Stunde zwar noch tief in einer Wolke versank später aber sogar zu unserer Freude lässig vor sich her dampfte. Ein komisches Gefühl zu wissen das der Berg unter uns in Bewegung war und das die Menschheit eine Stadt mit der größten Einwohnerdichte Italiens genau zwischen 2 aktive Vulkane gebaut hat. Denn der Vesuv ist nicht die einzige Gefahr Neapels, sondern genau am anderen Ende der Stadt liegen die Phlegräischen Felder die über 150km² einnehmen zu einem von 20 Supervulkanen der Erde zählen.
Vom Vesuv zurück stellte sich für uns die Frage was wir eigentlich wollen. Pompei und Neapel sind im Stadtkern sicher sehenswert und es gibt bestimmt viel zu enddecken. Der Müll, der Verkehr und das gesamt Paket passten aber einfach nicht mit unseren eigentlichen Ziel Entspannung und Ruhe zu finden über ein. Trotzdem starteten wir einen weiteren Versuch und gaben dem Stadtteil Posillipo eine Chance. Hier verbrachten wir dann unseren Nachmittag und erkundeten ein wenig die Umgebung bis wir uns doch entschieden uns aus der Großstadt zurück zu ziehen und wieder zurück in die ländischen Gebeite zu fahren und zu übernachten.
Am nächsten morgen entschieden wir uns dazu erstmal wieder einkaufen zu gehen und dann meinem Bauchgefühl zu folgen. Auf der Fahrt nach Neapel ist mir eine Stadt „Maranola“ aufgefallen die recht nah an einem Gebirge (Area del Pellegrino) lag und dessen Altstadt wie eine alte Burg aus der Stadtmitte ragte. In meinem Kopf sah ich schon diese typisch italienische Architektur mit engen Gassen vor mir und genau sowas wollten wir eigentlich auch sehen. Bevor wir uns allerdings der Altstadt widmeten erkundeten wir erstmal die dahinter liegenede Gebirgskette, denn man konnte mit dem Auto außnahmsweiße recht weit fahren und wir landeten plötzlich genau dort wo wir hin wollten. Eine unglaublich schöne Landschaft durch die ein Pilgerweg führte, mitten im Gebirge mit Blick aufs Meer, hier und da mal eine Kuh und absolute Ruhe – endlich haben wir gefunden nach was wir gesucht hatten. Einziges Problem war das unsere Zweitbatterie inzwischen komplett leer war und somit auch der Kühlschrank nicht mehr funktionierte. Ein Campingplatz musste also her und die Altstadt von Maranola wollten wir aufjedenfall noch sehen. Wir erkundeten also etwas die Wege, legten uns einen Plan für den nächsten Tag zurecht und begaben uns zurück in die Stadt. Ein wenig wie im Film war es als wir durch das große Burgtor liefen und uns plötzlich inmitten einer zu 100% typischen italienischen Altstadt befanden. Nur enge Gassen, kleine Wohnungen, Wäscheleinen, hier und da hörte man Stimmen aus den Häusern – genau das wollten wir erleben. Ein Blick auf die Uhr mahnte uns aber endlich aufzubrechen, denn wir brauchten noch einen Campingplatz und ein großes Ziel stand da noch auf dem Plan. Zum Sonnenuntergang wollten wir beide im Meer sein und uns in die Wellen werden, denn bisher waren wir zwar täglich an Stränden aber hatten einfach noch keine Zeit um das auch so richtig zu genießen. Nach kurzer Fahrt fanden wir einen Campingplatz der ganz gemütlich und etwas verborgen lag und somit konnten wir einen wundervollen Tag erfolgreich ausklingen lassen.
Ringring …. der Wecker klingelte heute recht früh denn unsere Suche nach der im Berg gebauten Kirche sowie die Wanderung zum Redentore standen auf dem Plan und es sollte möglichst nicht all zu spät werden, denn der Wetterbericht sagte für den Abend etwas Regen vorraus. Davon war bei weitem noch nichts zu sehen, die Sonne lachte uns direkt ins Gesicht und wir holten uns noch etwas Verpflegung im naheliegenden Einkaufszentrum. Was als „Wir holen kurz Frühstück“ endete in einer zwei stündigen Warterei, denn die Italiener scheinen gern um diese Uhrzeit einzukaufen und der Markt war hoffnungslos überfüllt. Viel zu spät an unserem Einstiegspunkt angekommen starteten wir dann gegen Mittag aber endlich unsere Tour. Wahnsinn, die Wolken hingen so tief das wir im minutenwechsel Sonne,Nebel und Regen erlebten. Wir folgten dem Pilgerweg ungefähr 2h bis wir an einem Gipfelkreuz vorbei auf die Statue der Madonna gestoßen sind. Was für ein wahnsinns Gefühl, diese weiße Madonna die mit offenen Armen dem Tal entgegen blickt und dann dieses Wolkenmeer unter uns. Fast schon etwas surreal wirkte diese Szene auf uns und wir blieben eine ganze Weile sitzen. Immermal wieder riss die Wolkendecke unter uns auf und lies einen Blick ins Tal und aufs Meer zu. Zumindest solange bis die nächste Wolke am Berg hochkletterte uns uns in tiefen Nebel hüllte.
Wir setzten unseren Weg über unzählige Serpentinen fort. Der Nebel wurde immer dichter und ansonsten hörte man hier oben nur den Wind und … naja Kuhglocken. Die einzigen Lebewesen außer uns waren nämlich Kühe und eine davon lag einfach direkt auf dem Weg. Unglaublich gepflegt und mit weißem Fell starten uns die tief schwarzen Augen aus dem Nebel heraus an. Hatte ich erwähnt wie surreal das alles wirkte ?! Jedenfalls lies sich die Kuh nicht aus der Ruhe bringen und uns passieren. Fast schon wie ein Wächter, denn hinter ihr konnten wir sie endlich sehen – die Kirche nach der wir gesucht haben. Unglaublich mystisch liegt sie da versteckt einfach in den Berg gehauen. Soetwas hatten wir beide noch nicht gesehen …
Für viele Fotos blieb keine Zeit, nur ganz kurz nach unserer Ankuft zogen sich die Wolken zurück und gaben die Kirche preis. Nur wenige Minuten verschwanden wir wieder im tiefsten Nebel der sich hier sammelte und noch dichter wurde als ohnehin schon. Die Sichtweiße betrug weniger als 5 Meter und selbst als wir vor der Kirche standen war diese kaum noch zu sehen. Hätten wir nicht gewusst das hier eine Kirche steht und wären durch Zufall vorbeigekommen hätten wir uns sicher zu Tode gegruselt, aber so war es einfach ein unfassbar mystischer Moment. Auch hier verbrachten wir wieder einige Zeit bevor wir zum Gipfel aufbrachen. Von hier aus war es nicht mehr all zu weit und die große bronzene Statue auf des Redentore war bereits zu sehen.
Das Wetter war glücklicherweiße auch auf unserer Seite und die komplette Wolkendecke klarte auf als wir den Gipfel erreichten – was für eine Aussicht !
Erschöpft zurück am Bus beeilten wir uns , es war zwar schon spät aber auch heute konnten wir es schaffen zum Sonnenuntergang im Meer zu baden. Und genau das schafften wir auch und warfen uns erneut gegen die heute doch recht hohen Wellen. Was für eine abgefahrene Kulisse – rechts neben uns ein unglaublich schöner Sonnenuntergang. links von uns in noch weiter Entfernung ein blitzreiches Gewitter und wir mitten im Wasser.
Kleiner Tipp -> Wenn ihr mal am Meer seid und einen schicken Wellengang habt, lasst die Wellen auf euch zu rollen und versucht dann auf ihnen in Richtung Strand zu schwimmen, es macht unheimlich Spaß !
Ein perfekter vorletzter Tag ging nun fast zu Ende. Zumindest fast denn ab hier gab es nochmal richtig Action. Erst hatte das Restaurant geschlossene Gesellschaft in das ich Susi eigentlich einladen wollte, dann versuchte einer dieser verrückten Straßenverkäufer uns irgendwelche Armbänder anzudrehen und ließ uns nicht mehr in Ruhe, unser alternativ Restaurant entpuppte sich als hochpreisiges Fischspezialitätenhotel uuuund währrend wir an der teuersten Vorspeiße unseres Lebens saßen parkte uns ein amerikanischer Dodge Pickup so heftig ein das er seine Anhängerkupplung direkt mal an unseren Kofferraum gesetzt hat, was bei einem Leihauto wirklich mehr als ungünstig ist. Auf die Polizei warteten wir nach mehreren Anrufen und Stunden vergeblich und hey eigentlich wollten wir nur noch ins Bett. Um dem ganzen doch noch etwas gutes zu geben hatten wir uns gedacht wir schlafen nochmal an dem Strandabschnitt der uns bei der Hinfahrt schon so gut gefallen hat und blenden die 2-3 Stunden Chaos einfach aus. Nach der gut 120km haben wir es dann endlich geschafft und …. „ach du scheiße was leuchtet davorn denn so“ – noch währrend ich Andre von jenaparadies gerade eine Sprachnachricht schicke um unseren letzten Tag am Gardasee zu planen kommen wir an unseren Schlafort an und dieser steht in Flammen. Nein nicht etwa 1 Haus oder eine Gartenlaube, ein ganzes Viertel ging vor uns in Flammen auf. Das Gewitter welches wir vor Stunden noch aus dem Meer heraus beobachtet hatten, schien hier ordentlich für Chaos gesorgt zu haben und ein zweites mal waren wir durch zufall einfach viel zu spät und entgingen so einer möglichen Katastrophe. Wie schon bei Livorno lief es uns kalt den Rücken herunter und ich entschied mich in der Nacht noch so weit wie möglich in Richtung Gardasee zu fahren. Gegen 3 Uhr stoppten wir dann an einem Parkplatz mitten auf der Autobahn.
Am letzten Tag trafen wir dann Andre von Jenaparadies in Arco (Gardasee), der hier ein wenig zum klettern entspannte und bereits auf uns wartete. Mit ihm ging es dann nochmal per Tretboot auf den Gardasee – das Ziel war erneut das verlassene Hotel. Da die Bootsvermietung allerdings nur noch 1h offen hatte schafften wir es nur bis knapp davor und mussten erneut aufgeben. Keine Sorge, irgendwann schaffen wir das noch! Trotz heftigem Unwetter überredete mich Andre dann noch eine Runde mit klettern zu gehen – Bilder hierzu gab es nur in den Instagram Stories, aber ich kann euch sagen das war nochmal ein Erlebnis der besonderen Art. Am Abend ging es dann nochmal auf eine typisch italienische Pizza nach Turbel und am nächsten Tag auch schon wieder zurück nach Deutschland. Unser Abenteuer 2017 war somit auch schon wieder vorbei und ich kann es kaum abwarten bis wir wieder auf Reise sind. Der nächste Trip ist übrigens gerade in Planung und wird im Januar umgesetzt – ich bin gespannt was wir da dann wieder alles erleben werden 🙂
Alle Rechtschreibfehler, Grammatikfehler und Formulierungen kommen von Herzen <3
*Bilder und Videos wurden frei hand, nebenbei und ohne großartigen Aufwand aufgenommen, denkt bitte daran das wir Urlaub hatten und diese Zeit vor allem auch genießen wollen
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