#IamLost
Frauenwald - Altes NVA Hotel
verlassen in der idylle des rennsteigs
Die Geschichte
Parallel zum NVA-Hotel wurde auch ein NVA-Bunker gebaut, der heute als Bunkermuseum bekannt ist. Um diesen zu verschleiern, wurden die Baumaterialien als Material fürs Hotel getarnt. Außerdem befand sich eine mit dem Bunker verbundene Außenantenne auf dem Dach des Erholungsheims. Das Gebäude ist ein achtstöckiger Plattenbau, dessen Südseite abgeschrägt ist und einige Terrassen bietet, die wahrscheinlich ganz bewusst in Richtung Mittag und Abendsonne gerichtet wurde. Hier befinden sich in der letzten Etage 5 Balkone. Die Fassade des Wohnbereiches wurde waagerecht gegliedert und durch Fensterreihen gekennzeichnet, die durch rote Flächen unterbrochen sind.
Ortsansässige nennen das Hotel auch gerne aufgrund seiner Optik als "Sprungschanzenhaus". Das Haus selbst umfasste ca. 400 Betten in 440 Zimmern. Film- und Tanzsaal, eine Bibliothek, ein Frisiersalon, Tischtennis- und Fitnessräume, Physiotherapie-Räume und eine Arztpraxis sowie ein Schwimmbad waren neben den Wohnräumen ebenfalls Bestandteil. Auf dem Dach konnte man früher gemütlich auf einer großen Terrasse entspannen. Die Treppenhäuser waren mit großen Schmuckelementen verkleidet. Der Eingangsbereich wurde etwas nach vorn verlagert und liegt im Norden. Er enthält zudem den Speiseraum. Im Untergeschoss des Hotels findet sich eine Lobby ink. Rezeption. Im Verhältnis zum Rest des Geländes fiel dieser zudem doch recht klein aus.
Etwas nördlich vom Gebäude findet man 2 weitere Blogs. Hier wurden Angestellte untergebracht und verschiedene Sachen gelagert. Ursprünglich wurde das Gelände von einem Zaun gesichert. Im Laufe der Zeit wurde das Hotel für Berufssoldaten und befreundete Armeen genutzt. Nach 1990 übernahm die Bundeswehr als rechtlicher Nachfolger den Komplex. Aus wirtschaftlichen Gründen musste dieser aber recht schnell wieder abgegeben werden. Nach unterschiedlichen Nutzungen wurde das Gelände in den weiteren 90er Jahren als Asylbewerberheim genutzt. Ein weiterer Investor ging unmittelbar nach der Übernahme pleite. Danach allerdings dem Verfall preisgegeben.
Extremer Vandalismus führte dann zur weiteren Zerstörung des Gebäudes. Müll und Grafitties dominieren die Innenräume. An den Wänden ist zu erkennen, dass Paintball-Spieler das Gebäude ebenfalls als Location nutzen. Im Mai 2016 machte das Hotel nochmals negativ Schlagzeilen, nachdem die Polizei bei Ermittlungen wegen Hausfriedensbuch in einen benachbarten Bauernhof das Gebäude durchsuchte und auf Behälter mit Hydrazinhydrat (giftig und explosive Substanz) stießen. 3 Polizisten und 1 Feuerwehrmann sind dem Stoff dabei zu Nahe gekommen und mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Im Hotel lagerten frühere mehrere Fässer mit der hochgefährlichen Substanz und fand Verwendung in der Notstromversorgung. Weitere Nutzungspläne für das Hotel gab es übrigens jede Menge – doch keiner konnte umgesetzt werden.
Nachdem die Gemeinde über Jahre vergeblich versuchte einen Investor für das Gebäude zu finden, kaufte sie im Jahre 2014 das Gelände einfach selbst, um es abzureißen. Der Abriss selbst wurde dann aber immer wieder verschoben. Bürgermeister Frank Amm informierte 2017 die Bürger, dass nun der Netzbetreiber 50 Hertz, der durch den Thüringer Wald eine Hochspannungstrasse plant, die Entfernung des Orts-prägenden Bauwerks auf dem großen Riesenhaupt übernehmen wird. Dieser möchte 380kV-Stromleitung für die Thüringer Strombrücke bauen. Der zweite Abrissversuch war erfolgreich und das NVA-Hotel existiert inzwischen nicht mehr.


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