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Erfurt - Alter Schlachthof

eine Großruine auf acht Hektar Industriefläche...

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Die Geschichte

Erfurt 1913 - am heutigen Juri-Gagarin-Ring wurde zum einen eine neue Feuerwache gebaut, zum anderen am 13. September ein neuer Schlacht- und Viehhof eingeweiht. Beide Komplexe sind bereits in die Jahre gekommen, doch während in der alten Feuerwache in modernen Ambiente das Bürgeramt residiert, hat es sich im alten Schlachthof bereits ausgeschlachtet. Was bleibt, ist eine Großruine auf acht Hektar Industriefläche.

Die Industrieansiedlung in der Johannesvorstadt Erfurts begann im Zuge der Industrialisierung und der Erbauung der Bahnstrecke Nordhausen-Erfurt im Jahre 1869. Bereits wenig später wurde bereits mit der Errichtung des neuen Schlachthofs begonnen. Produziert wurde hier bis kurz nach dem Fall der Mauer. Anschließend versuchte man das Gelände mit Märkten und Lagern am Leben zu halten.

Selbst eine Fischhalle gab es kurzzeitig auf dem Gelände – doch vergeblich. Das Gelände liegt in Trümmern und zieht nur noch Urbexer und Feuerteufel an. Mehrfach hat es in den letzten Jahren hier gebrannt. Erst zuletzt im März 2018 - mit einem Schaden in Höhe von 40.000 Euro. Dabei bietet das Gelände ein erhebliches Potenzial für ein völlig neues Konzept. 2007 erwarb die Firma Saller aus Weimar – ein Experte in Sachen Großimmobilien, das gesamte Areal mit großen Plänen. Ein Factory Outlet Center sollte entstehen, doch der Stadtrad lehnte ab.

Das Problem der Verkehrsführung sei laut dem Leiter des Stadtplanungsamtes nicht zu lösen und falls doch, wäre der finanzielle Aufwand nicht gerechtfertigt. Man kämpfte bis 2013 - dann war das Thema endgültig vom Tisch. Der Schlachthof versank in der Vergessenheit.

Doch im Hintergrund plante Josef Saller bereits weiter. Denn mit der Zeit hatte sich in der Gesamtplanung der Oststadt einiges geändert, zumindest immer bis zur Leipziger Straße – dann war Schluss.

Die Frage nach dem „Warum?“ blieb lange unbeantwortet, könnte aber durch die neue Idee eines Wohngebietes mit Supermarkt endlich gelöst werden. Nach einer Machbarkeitsstudie durch Deutsche Bahn und Saller war die Kernaussage – es funktioniert. Besser noch. das Gebiet soll einmal zu Erfurts wichtigstem Haltepunkt nach dem Hauptbahnhof werden und bietet somit noch bessere Chancen, das Projekt umzusetzen. 450 Mietwohnungen sollen entstehen, ein Supermarkt und ein Parkhaus. Selbst eine Schule wäre möglich, sollte die Stadt dies wollen. Die zentral gelegene Schlachthalle könnte also schon bald als Markthalle mit Gastronomie und Kunst dienen.

2 Probleme gab es 2018 noch zu lösen – der nächtliche Lärm der Bahnstrecke und der B-Plan von 2002 der vom Stadtrat geändert werden muss. Löst man diese, könne das Planungsverfahren mit einer Dauer von zwei Jahren anlaufen und ein Baubeginn wäre ab 2020 möglich. Kosten dafür wären eine dreistellige Millionensumme, heißt es in den Kalkulationen. Ein weiterer Lostplace der noch nicht gänzlich verloren scheint und eventuell schon bald mit neuem Leben gefüllt wird.

UPDATES

Gelände mittlerweile in neuen Händen und wird teilweise neu saniert und bebaut

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